Ozon (O3)
Ozon ist ein stechend riechendes Reizgas, das sich unter Einwirkung der Sonne entwickelt. Vor allem im Sommer ist die Ozonkonzentration deshalb oft erhöht.
Ozon: Fluch oder Segen
In 20 bis 30 Kilometer Höhe (Stratosphäre) bildet Ozon ein lebensnotwendiges Schutzschild, die Ozonschicht. Sie bewahrt Menschen, Tiere und Pflanzen vor der schädlichen Ultraviolett-Strahlung der Sonne.
Im erdnahen Bereich (Troposphäre) hingegen ist Ozon ein Schadstoff. Dieser bildet sich – unter Einwirkung der Sonne – aus verschiedenen Vorläuferschadstoffen, die wir Menschen täglich ausstossen. Bei intensiver Sonneneinstrahlung können Stickoxide (NOX) aus Verbrennungsprozessen (Verkehr, Industrie) mit natürlichem Luftsauerstoff (O2) zur Bildung von Ozon (O3) führen. Dieser Prozess wird intensiviert und beschleunigt durch Zufuhr von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC), wie zum Beispiel Lösungsmitteldämpfen. Je nach Konzentration der VOC sowie Stärke und Dauer der Sonneneinstrahlung kommt es zu mehr oder weniger hohen Ozonkonzentrationen in der Aussenluft.
Sommersmog
Sommersmog kann an schönen, warmen Sommertagen innert Stunden durch Einwirkung von intensiver Sonnenstrahlung auf Luftschadstoffgemische entstehen. Dabei reichert sich die Luft immer mehr mit frisch gebildetem Ozon an. Kleinste Windbewegungen tragen die verschmutzten, ozonhaltigen Luftschichten in die Umgebung. Während diesen Luftverfrachtungen kann sich noch mehr Ozon bilden. Deshalb werden die höchsten Ozonwerte häufig nicht in den Städten, sondern auf dem Lande oder in Erholungsgebieten gemessen.
Gesundheitliche Auswirkungen von Ozon
Ozon ist ein Reizgas, das beim Einatmen tief in die Lungen eindringt und die Zellmembranen der Atemwegsepithelien in den unteren Atemwegen schädigt. Die Auswirkungen des Ozons werden im Wesentlichen von der Konzentration, der Dauer der Exposition und der Intensität der Arbeit oder Tätigkeit beeinflusst, welche bei hohen Ozonwerten durchgeführt wird.
Hohe Ozonwerte rufen beim Menschen Reizungen der Schleimhäute wie Augenbrennen, Kratzen im Hals, Druckgefühl in der Brust und Schmerzen beim tiefen Einatmen hervor. Es kommt zu Entzündungsreaktionen in den Atemwegen und zu einer eingeschränkten Lungenfunktion. Betroffen davon sind vor allem Kinder und empfindlich reagierende Personen. Bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann die ozonbedingte Beeinträchtigung der Lungenfunktion bestehende Beschwerden verschlechtern. Zudem kann eine hohe Ozonbelastung die Empfindlichkeit der Luftwege auf andere Reize wie Feinstaub, Pollen oder Milben erhöhen. Dies wirkt sich vor allem bei Asthmatikern problematisch aus. Bei allen Betroffenen führen diese Symptome zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit.
Ozon in der Stratosphäre
Das in der Stratospähre vorhandene Ozon umhüllt die Erde und schützt uns vor der energiereichen, kurzwelligen Ultraviolettstrahlung der Sonne. Insbesondere werden 95 % der UVB-Strahlung absorbiert, welche das Erbgut in den Zellen der oberen Hautschichten schädigt, Sonnenbrand und bösartige Hauttumore sowie eine Schädigungen der Augen verursachen kann.
Durch den Ausstoß klimaschädlicher Gase wie Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) wurde die schützende Ozonschicht in den vergangenen Jahrzehnten immer dünner. Seit den 1990er Jahren sind diese ozonzerstörenden Substanzen weltweit verboten. Neueste Studien zeigen, dass diese Maßnahme Wirkung zeigt. Die Ozonschicht wird zwar immer noch dünner, der Abbau findet aber nur noch halb so schnell wie in den 1980er-Jahren statt. Trotzdem ist es unerlässlich, den Körper im Freien vor der gefährlichen UV-Strahlung der Sonne zu schützen. Die Haut wird am besten durch leichte, lange Kleidung bedeckt und ein Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor aufgetragen. Die Augen sollten zudem immer mit einer guten Sonnenbrille geschützt und ein Schatten spendender Hut getragen werden.
Grenzwertüberschreitungen
Autoabgase, Wärme und Sonne lassen den Ozonpegel in der bodennahen Luft ansteigen. Schnell liegt er dann über dem Grenzwert: Empfindlichen Menschen kratzt der Hals und brennen die Augen. Sie husten, haben mehr Infektionen und atmen schlechter. Feinste Staubpartikel machen das Ganze noch schlimmer.
Bei Grenzwertüberschreitungen lassen sich zusätzliche Belastungen folgendermassen vermeiden:
- Das Auto stehen lassen. Öffentlichen Verkehr benutzen.
- Anstrengende körperliche Aktivitäten in die Morgen- und Abendstunden verlegen.
- Keinen intensiven Ausdauersport am Nachmittag.
- Vor 11 oder nach 19 Uhr Sport treiben.
- Wenn schon Sport, dann im Wald. Dort hat es weniger Ozon und es ist kühler.
- Bei Beschwerden zum Arzt gehen