5...4...3...2...1... Los!

Die Fünf-Sekunden-Regel besagt, dass jemand sich innert fünf Sekunden aufraffen soll, um etwas zu tun, damit der Gedanke oder Impuls nicht wieder verloren geht . So hat unser Gehirn gar nicht erst die Möglichkeit, Gründe zu finden, warum wir etwas nicht tun sollten. Es geht jedoch nicht darum, kopflos zu handeln, sondern darum, in Aktion zu treten, wenn man vorankommen und etwas erreichen will. 

Vielleicht kennen Sie das auch: Sie sitzen gemütlich auf dem Sofa und plötzlich fällt Ihnen ein, dass Sie noch etwas zu erledigen haben. Zehn Minuten später sitzen Sie immer noch auf dem Sofa. Die Lust, etwas anzufangen, ist weg. Jetzt wird es mühsam und kostet Überzeugungskraft gegen den eignen Kopf. Hier kommt die Fünf-Sekunden-Regel der Amerikanerin Mel Robbins ins Spiel. Diese besagt, dass man, sobald einem der Gedanke im Kopf auftaucht, von 5 herunterzählen und bei 0 in Aktion treten soll. Das bedeutet: aufstehen und loslegen. Dadurch nehmen wir unserem Gehirn die Möglichkeit, uns zu sagen, was wir stattdessen alles tun könnten und warum wir das jetzt aufschieben sollten. Wir  haben somit die Möglichkeit uns selbst zu überlisten und das ständige Aufschieben – auch Prokrastinieren genannt – in den Griff bekommen. 

Ich kenne solche Momente in meinem Leben, in denen ich die anstehende Arbeit am liebsten einfach vor mir herschieben würde. Deshalb habe ich in den vergangenen zwei Wochen die Fünf-Sekunden-Regel ausprobiert und kann sagen, dass sie wirklich sehr hilfreich sein kann.

Hier ein Beispiel: Für einen Apéro musste ich noch Personen anfragen, ob sie etwas dazu beisteuern möchten. Dies habe ich mir immer wieder vorgenommen und gesagt, dass ich es ja dann z.B. auf dem Arbeitsweg im Zug machen könnte oder dann am Abend, wenn ich wieder zuhause bin. So habe ich diese kleine Aufgabe, die keine zehn Minuten in Anspruch genommen hätte, immer weiter vor mir hergeschoben. In der Zeit meines Selbstversuches habe ich mich dann daran gewagt und die Nachrichten einfach geschrieben und war anschliessend erleichtert, dass ich es endlich gemacht habe. Durch das ständige dran denken, hat es viel mehr Platz in meinem Kopf eingenommen als eigentlich notwendig und unnötig viel Energie verbraucht.  

Da mir das Herunterzählen dann jedoch meist zu mühsam war, habe ich oft bereits bei 3 schon wieder aufgehört zu zählen und mich bereits dann in Aktion begeben. Was ich gemerkt habe in dieser Zeit war, dass ich meine Produktivität merklich steigern konnte. Zudem ist mir rückblickend wieder einmal bewusst geworden, wie viel angenehmer eine Arbeit sein kann, wenn ich einfach mal beginne und mir nicht ständig nur sage, dass ich beginnen sollte. 
Ein zweiter Punkt, der mir auffiel, war, dass es wirklich wichtig ist, dass ich nach dem Herunterzählen dann tatsächlich auch Taten folgen liess. Wenn ich das nicht tat, dann habe ich mich jeweils etwas über mich selbst geärgert und mich gefragt, wieso ich es jetzt nicht gemacht habe. Teilweise hat das Hinterfragen dann gereicht, um trotzdem in Aktion zu treten und teilweise nicht. So gehören zu jedem Lernprozess auch Misserfolge, aus denen man Lernen und sich weiterentwickeln kann.

In unserer Broschüre «Zehn Tipps für mehr Selbstmotivation» finden Sie diesen und noch neun weitere Tipps, die Ihnen zu mehr Selbstmotivation verhelfen können. Schauen Sie mal rein. 
 

Zuletzt geändert:
22. August 2024